Kredite umschulden: Kosten senken, Finanzen verbessern

Wer zu viele Kredite aufgenommen hat und/oder schlichtweg zu hohe Zinsen zahlen muss, ist gut damit beraten, die Schulden umzuverteilen. Genau dafür gibt es Umschuldungskredite.
Targobank | 3,49 - 10,99 % |
Santander | 2,99 - 11,98 % |
Bank of Scotland | 4,89 - 6,99 % |
Deutsche Bank | 3,25 - 11,74 % |
Maxxkredit | 3,49 - 11,99 % |
Verifiziert 27. April 2025 |
Wie schuldet man Kredite um?
Man schuldet einen Kredit um, indem man bestehende Schulden oder Kredite durch die Aufnahme eines neuen Kredits zu besseren Konditionen ablöst.
Dazu nimmt man in der Regel einen Umschuldungskredit über die Höhe der gesamten Restschuld auf und nutzt den Betrag direkt zur Sondertilgung dieser.
Die Umschuldung kann sowohl bei der eigenen Bank als auch bei einem anderen Finanzinstitut durchgeführt werden.
Was ist ein Umschuldungskredit?
Ein Umschuldungskredit ist ein Darlehen, mit dem ein oder mehrere bestehende Kredite zu besseren Konditionen abgelöst werden. Besser bedeutet niedrigere Zinssätze und/oder längere Laufzeiten, mit dem Ziel, die monatliche finanzielle Belastung zu reduzieren.
Der klassische Umschuldungskredit ist meist ein Ratenkredit. Je nach Situation kommen allerdings auch andere Kreditarten in Frage – besonders wenn Sicherheiten vorhanden sind oder mehr Flexibilität bei der Rückzahlung Priorität hat.
Für wen oder was eignet sich ein Umschuldungskredit?
Ein Umschuldungskredit eignet sich für Personen mit mehreren laufenden Krediten bzw. Ratenzahlungen zu hohen Zinsen.
Teure Dispokredite, zu viele Konsumkredite und Kreditkartenschulden zählen zu den gängigsten Gründen, weswegen Kreditnehmer Umschuldungskredite aufnehmen.
Auch für Selbstständige können spezielle Unternehmerkredite zur Umschuldung betrieblicher Schulden oder zur Verbesserung der Liquidität von Vorteil sein. Diese Kredite bieten oft steuerliche Vorteile und bessere Konditionen als private Ratenkredite.
Eine ausreichende Bonität und nachweisbare Einsparungen durch die Umschuldung sind allerdings für jede Form von Umschuldungskredit vorausgesetzt.
Vor- und Nachteile von Umschuldungskrediten
Die meisten Vorteile und Nachteile von Umschuldungskrediten haben indirekt mit deren Zweckbindung zu tun.
Vorteile
- Reduzierung der Monats- und Gesamtkosten möglich
- Bessere Übersicht über die Finanzen
- Flexiblere Rückzahlungsoptionen (Sondertilgungen) möglich
Nachteile
- Mehrkosten durch Vorfälligkeitsentschädigung
- Aufwand für Vergleich und Beantragung
- Potentielle Verlängerung der Gesamtverschuldungsdauer
- Risiko höherer Gesamtkosten bei verlängerter Laufzeit
Arten von Umschuldungskrediten
Es gibt drei Kreditarten, die für eine Umschuldung in Frage kommen: Ratenkredite, Rahmenkredite und Kreditkarten mit zinsfreiem Zeitraum. Je nach Finanzbedarf und Ziel der Umschuldung, kann eines dieser Darlehen besser passen, als das andere.
Ratenkredite
Ratenkredite sind die gängigste Kategorie der Umschuldungskredite. Man bekommt eine relative große Spanne an verfügbaren Kreditbeträgen und Laufzeiten, zu vergleichsweise günstigen Zinssätzen.
Damit eignet sich ein Ratenkredit zur Umschuldung in einer Vielzahl von unterschiedliche Situationen. Das sind die gängigsten:
Rahmenkredit
Bei kleineren Beträgen unter ca. 2.000€ und Laufzeiten unter 12 Monaten kann ein Rahmenkredit zur Umschuldung sinnvoller als ein Ratenkredit sein. In dem Fall vereinbarst du einen Kreditrahmen und eröffnest ein Kreditkonto, von dem du Geld nach Bedarf abrufst.
Zur Umschuldung rufst du also den Betrag zur Gesamttilgung deiner Restschuld ab (inklusive eventueller Vorfälligkeitsentschädigung) und tilgst damit deine(n) bestehenden Kredit(e). Im Anschluss zahlst du, sobald wie möglich, den Leihbetrag vom Rahmenkredit wieder ab.
Zinsen
Der große Vorteil liegt darin, dass du nur Zinsen für den tatsächlich genutzten Betrag zahlst, nicht für den gesamten Kreditrahmen. Wenn du also einen Teilbetrag des genutzten Kapitals vor Ablauf der Tilgungsperiode (meist monatlich) zurückzahlen kannst, sparst du bei den Zinskosten.
Die Zinssätze von Rahmenkrediten liegen etwa zwischen Dipsokrediten (teurer) und Ratenkrediten (günstiger).
Kreditkarten mit 0%-Zinsen
Einige Kreditkarten bekommt man mit einer zinsfreien Anfangsperiode von rund 6 bis 18 Monaten. Wenn man die aktuelle Restschuld samt eventueller Vorfälligkeitsentschädigung in dem gegebenen Zeitraum abbezahlen kann, lässt sich auf diesem Weg einiges an Zinskosten sparen.
Zudem ist man nicht mehr an monatliche Raten gebunden und kann den geliehenen Betrag flexibel zurückzahlen. Allerdings erfordert dieser Umstand eine präzise und vernünftige Finanzplanung.
Wer sich verkalkuliert und nach Ablauf der 0%-Phase noch eine Restschuld zu begleichen hat, muss dies zu sehr hohen Zinsen tun, oft in Höhe von 15–25 %. Das kann die anfängliche Ersparnis schnell zunichtemachen.
Die Kostenplanung ist für diese Option also essentiell und muss sowohl die kurze Laufzeit, ergo hohen monatlichen Kosten, sowie mögliche Gebühren für Bargeldverfügungen oder verspätete Zahlungen berücksichtigen.
Kosten & Zinsen von Umschuldungskrediten
Wer einen oder mehrere bestehende Kredite umschulden möchte, muss zwangsläufig einen gründlichen Kostenvergleich anstellen. Das zentrale Ziel ist generell die Reduktion der Gesamtkosten, es sei denn, man möchte in erster Linie die monatliche Raten reduzieren, ungeachtet der finalen Kosten.
Um also herauszufinden, ob sich ein Umschuldungskredit tatsächlich lohnt, führt man eine sogenannte Kosten-Nutzen-Analyse durch. Keine Sorge: Das klingt komplizierter, als es ist. Das ganze ist in folgenden 7 Schritten getan:
Zusammenfassung
Hier nochmal in aller Kürze:
Eine Umschuldung lohnt sich, wenn:
- Der neue Kredit niedrigere Gesamtkosten hat
- Die Vorfälligkeitsentschädigung nicht zu hoch ist
- Die Monatsrate besser zum Budget passt
- Der neue Kredit die benötigte Flexibilität bietet
Wie bekommt man einen Umschuldungskredit?
Um die Umschuldung so schnell, fehlerfrei und unkompliziert wie möglich zu gestalten, sollte man sich zuerst informieren, ob und wie man einen Umschuldungskredit überhaupt erst bekommt.
Die Kreditaufnahme läuft je nach Art der Umschuldung etwas unterschiedlich ab. Zudem muss man in Deutschland einige Grundvoraussetzungen erfüllen und Nachweise erbringen, um einen Kredit aufnehmen zu können und dürfen.
Grundvoraussetzungen
In Deutschland gibt es einige gesetzliche Voraussetzungen, die man als Kreditnehmer erfüllen muss, egal welche Darlehensform man aufnehmen möchte.
- Volljährigkeit von 18 Jahren
- Aktueller Wohnsitz in Deutschland
- Bankkonto bei einer deutschen Bank
- Einkommen aus einer festen Anstellung bzw. Rente
- Zahlungsfähigkeit, durch Schufa und Kontoauskunft gewertet
Nachweise
Unabhängig davon, ob man einen Umschuldungskredit in einer Bankfiliale oder online abschließt, muss man einige Nachweise erbringen.
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass, auch bei Video-Ident Verfahren
- Aktuelle Gehaltsabrechnungen der letzten 2-3 Monate, als Upload oder über digitalen Kontozugang
- Kontoauszüge der letzten 2-3 Monate, außer bei Legitimation per Online-Banking
- Nachweis über festen Wohnsitz in Deutschland (Meldebescheinigung)
- Nachweis über ein (unbefristetes) Arbeitsverhältnis
- Eventuell ein Steuerbescheid des letzten Jahres
- Beleg über die Tilgung der bestehenden Schulden
Kreditaufnahme
Die Kreditaufnahme läuft generell in den folgenden Schritten ab:
- Kreditantrag stellen
Online oder in der Filiale Kreditwunsch und persönliche Daten angeben - Bonitätsprüfung durchführen
Die Bank prüft Kreditwürdigkeit anhand von SCHUFA-Auskunft und Einkommensnachweisen - Erforderliche Unterlagen einreichen
Personalausweis, Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge etc. vorlegen - Bankkonto eröffnen (falls erforderlich)
Bei Bedarf ein Konto bei der kreditgebenden Bank eröffnen - Kreditentscheidung abwarten
Die Bank bewertet Antrag und entscheidet über Kreditvergabe - Kreditvertrag unterzeichnen
Bei positiver Entscheidung Vertrag prüfen und - ggf. digital - unterschreiben - Kreditauszahlung
Kreditsumme wird auf das angegebene Konto überwiesen
Entscheidet man sich für einen Rahmenkredit oder eine Kreditkarte zur Umschuldung, erfolgt die Kreditauszahlung im letzten Kredit nicht automatisch, sondern wird selbst veranlasst.
Alternativen zu Umschuldungskrediten
Umschuldungskredite sind faktisch die günstigere Darlehensform im Vergleich zu freien Ratenkrediten ohne Zweckbindung. Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, laufende Zahlungsverpflichtungen zu optimieren.
Neuverhandlung
Eine Neuverhandlung eines bestehenden Kredits ist grundsätzlich immer eine Option. Viele Banken sind bereit, Zinsen und Laufzeiten anzupassen, wenn man als Kreditnehmer*in andernfalls durch einen Umschuldungskredit sondertilgt.
Auch eine Bündelung mehrerer Kredite ist denkbar, sofern diese bei der selben Bank aufgenommen wurden.
Banken haben in der Regel ein Interesse daran, Kunden zu behalten und ggf. neu zu verhandeln. Diese Option vermeidet den bürokratischen Aufwand eines Kreditwechsels für beide Parteien.
Allerdings besteht keinerlei rechtliche Verpflichtung seitens der Banken und die Verhandlungsbereitschaft ist stark abhängig von der Restschuldhöhe und der aktuellen Zinslage am Markt.
Ratenstundung
Bei temporären finanziellen Schwierigkeiten, wie z.B. plötzliche Arbeitslosigkeit, erlauben Ratenstundungen eine Zahlungspause von 1-6 Monaten. Die meisten deutschen Banken bieten kostenlose Stundungen für Zeiträume von 3 Monaten an.
Diese Lösung verhindert Zahlungsausfälle und negative SCHUFA-Einträge, allerdings laufen die Zinsen während der Stundung weiter, was die Gesamtkreditkosten erhöht.
Schuldnerberatung
In komplexen Schuldensituationen lohnt es sich, professionelle Hilfe bei Schuldnerberatungen aufzusuchen. Staatlich anerkannte Beratungsstellen verhandeln mit allen Gläubigern gleichzeitig und haben gute Erfolgsquoten bei Zinsreduktionen oder Teilerlassen – und das kostenlos.
Auf diesem Weg bekommt man verlässliche Entschuldungspläne und kann in schweren Fällen zu Insolvenzverfahren oder außergerichtlichen Schuldenbereinigungsplan überleiten.
Häufige Fragen zur Umschuldung von Krediten
Ja, die vorzeitige Ablösung von Krediten ist oft sinnvoll, wenn du dadurch Zinsen sparst. Bei Immobilienkrediten musst du jedoch die Vorfälligkeitsentschädigung berücksichtigen. Bei Konsumkrediten lohnt sich die Ablösung besonders bei hohen Restlaufzeiten und Zinssätzen.
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